Rezension: Der Brief – Carolin Hagebölling

Kurzinfos
Taschenbuch – 288 Seiten
Reihe? ?
Verlag – dtv

Preis
– eBook 12,99€
– Taschenbuch 14,90€

ISBN: 978-3423261463

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Klappentext:

»Liebe Marie, jetzt haben wir schon so lange nichts mehr voneinander gehört. Wie geht es Dir in Paris?«
Stellen Sie sich vor, Sie bekommen einen Brief, der alles in Frage stellt, was Sie bisher für real gehalten haben. Marie, Anfang 30, ist höchst irritiert, als sie die Zeilen ihrer alten Schulfreundin Christine liest. Darin ist von Maries Leben in Paris die Rede, von ihrem Mann Victor, dem erfolgreichen Galeristen, und von ihrer lebensbedrohlichen Krankheit. Tatsächlich erfreut sich Marie bester Gesundheit, arbeitet als Journalistin in Hamburg und führt eine glückliche Beziehung mit Johanna. Aber der mysteriöse Brief lässt Marie keine Ruhe. Kurz entschlossen reist sie nach Paris – und findet sich in einem Leben wieder, das ihr seltsam vertraut ist und mit dem sie sich auf unerklärliche Weise verbunden fühlt …

Über ihren Roman ›Der Brief‹ sagt Carolin Hagebölling: »Ich wollte einen Roman schreiben, der nicht nur eine spannende und gefühlvolle Story erzählt, sondern auch existenzielle Fragen aufwirft: Sind die Dinge so, wie sie scheinen? Wo stellen wir die entscheidenden Weichen im Leben? Was wäre, wenn …?«

Was bezweckt der Briefeschreiber?

Das Cover ist sehr auffällig. Es wirkt als wäre ein älteres Plakat aufgefaltet auf dem Cover zu sehen. Dort kommen sich zwei Frau, die identisch gekleidet sind, auf einer Brücke entgegen. Es wirkt sehr friedlich und romantisch mit den alten Lampen und Fassaden der hohen und teils alten Häusern. Der Himmel ist strahlend blau. Dort im unendlichen Himmel steht der Titel des Buches „Der Brief“ in großen weißen Lettern. Der Name der Autorin „Carolin Hagebölling“ findet im Kopf des Covers, in kleinen roten Buchstaben, seinen Platz. Er steht im Hintergrund auf einer beigen Fläche und lässt so gut das Bild in den Vordergrund rücken. Ein Cover, an dem man nicht vorbei sehen kann. Es fällt einem sofort ins Auge, da das Bild auch etwas schief und mit abstehender rechter Ecke präsentiert wird.
Am Anfang des Romans kommt ein Brief an, das Merkwürdige daran ist allerdings die Adresse. Es handelt sich um eine Pariser Adresse und landet im Briefkasten bei Marie Kluge, die glücklich in Hamburg mit ihrer Freundin Johanna lebt. Diesen außergewöhnlichen Brief schreibt ihr ihre alte Schulfreundin Christine aus Berlin, die sie seit fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen hat. Dieser Brief, in Christines Handschrift, bewegt Marie sehr und sie stellt Nachforschungen an. Erst besucht sie Christine und stellt fest, dass einige Punkte im Brief stimmen, aber anderen nicht. Der Briefschreiber kennt sich sehr gut aus, er kennt Geheimnisse, die allerdings nur sehr wenige kennen können. Wieder in Hamburg zurück und nach diversen Gespräche mit ihrer Lebenspartnerin, die Sache auf sich beruhen lassen, kommt erneut ein Brief, dieses Mal von Christine. Sie schreibt einen sehr bösen Brief und bitten Marie sie in Zukunft in Ruhe zu lassen und legt ihr „ihren“ Brief bei. Es ist wie bei dem ersten Brief. Dieses Mal steht allerdings ihre Pariser Adresse als Absender auf dem Brief und Christines Berliner Adresse als Anschrift. Was aber noch verwirrender ist, es ist ihre Handschrift mit allen Eigenheiten. Der Text versetzt ihr einen weiteren Schock. Sie soll eine gefährlich Gehirn-OP gut überstanden haben, ihren Freund Victor bald heiraten und sich auf ein Kind freuen. Die Krönung des Ganzen ist noch das beigelegte Foto der letzten Vernissage, wo sie im Cocktailkleid mit kurzen Haaren, vor einem Gemälde steht. Marie geht der Sache auf den Grund, reist nach Paris und macht die Galerie und Victor ausfindig. Sie findet sich in vertrauter Umgebung wieder, wird sogar von Victors Mutter sofort wiedererkannt. Nichts bleibt, wie es war …

 

Der Schreibstil ist sehr flüssig, spannend und als Leser bin ich von Seite 1 ab mitten im Geschehen und frage mich, in welches Leben Marie gehört. Hin- und hergerissen weiß ich gar nicht, was ich mir für Marie wünschen soll.
Den 2. Teil des Buches, der in Paris spielt, finde ich besonders informativ. Es werden mal nicht nur die Touristenattraktionen beschrieben, sondern das ganz normale Leben. Vielleicht nicht ganz, der Discobesuch war doch schon irgendwie eine Erfahrung für sich.
Der Schluss des Romans ist allerdings sehr enttäuschend, da mir eine realistische Erklärung fehlt, die es vielleicht auch gibt oder geben kann. Das Ende ist offen und für mich nicht nachvollziehbar. Ich habe lange darüber nachgedacht. Der Roman lässt mich ratlos und verwirrt zurück.

 

Bewertung:

5sterne